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Dezember 2016: Ich bin von meiner sehr erfolgreichen Tournee mit berührenden Begegnungen und begeisterten Zuhörern aus Südafrika zurück gekommen. Die 14 Tagen waren schön, a „great Adventure“ doch auch recht anstrengend. Südafrika ist riesig…

Wir sind in diesen 14 Tagen mehr als 2000 km mit dem Auto über zum Teil schlechte und mit unzähligen Schlaglöchern übersäten Straßen gefahren. In Südafrika ist es Frühling (ähnlich wie bei uns im Mai). In der ersten Woche hatten wir „täglich“ in den Abendstunden zum Teil heftigste Gewitter, meist verbunden mit Stromausfall.

Extrem sind dort auch die „täglichen“ Temperaturschwankungen - am einen Tag 22 Grad, am nächsten Tag über 30 Grad, dann wieder 24 Grad… Daran muss man sich erst gewöhnen. Lesen Sie mehr in einem Interview...

Herr Graf, wie viele Konzerte haben Sie in Südafrika gegeben?

Ich habe auf meiner diesjährigen Tournee 7 Konzerte gegeben….und zwar der Reihenfolge nach in Pretoria (Hauptstadt), Johannesburg, Paulpietersburg, Pietermaritzburg, Marget (bei Port Shepstone an der Südküste) und in Mariannhill (Nähe Durban). Alle waren äußerst erfolgreich und der Wunsch nach einer baldigen Wiederholung. Erste Planungen für eine 6. Tournee im Februar oder März 2018 laufen….

Auf welches Publikum treffen Sie dort?

Entsprechend meinem Repertoire: Schlager, Evergreens der 50er und 60er Jahre, Operette, volkstümliche Musik und klassische Kirchenlieder habe ich immer älteres Publikum. Es ist mir wichtig, den Menschen, die ein Leben lang gearbeitet haben und heute nicht mehr können, eine Freude zu bereiten, ihnen ins Herz zu singen, sie im Herzen zu berühren. Meine Musik spielt heute kein Radio mehr und die meisten Senioren haben auch keinen CD Player. So besuche ich deutsche Seniorenwohnheime gerade auch in Südafrika. Die dortigen Heime liegen meist in privater Hand (z.B. Pretoria „Deutscher Frauenverein“)… Meine Konzerte in Südafrika wie in Deutschland sind meist Benefizkonzerte. In Südafrika gehen die Erlöse meist an das Waisenhaus St. Vincent in der Klosteranlage Mariannhill. Dort leben etwa 100 schwarze Kinder, deren Eltern an Aids gestorben sind. Für diese Kinder fördere ich die Bildung, ohne die sie keine Zukunft haben.

Können Sie uns zwei, drei Lieder nennen, die Ihre Zuhörerinnen und Zuhörer besonders gern hören?

Es erstaunt mich immer wieder, dass man dort unsere deutschen Lieder kennt.

Lieder wie:

  • Ich tanze mit dir in den Himmel hinein
  • Ein Lied geht um die Welt
  • Das Wolgalied aus der Operette der Zarewitsch von Franz Lehar

werden immer wieder gewünscht, wie auch Lieder von Peter Alexander und Udo Jürgens. Im ländlichen Bereich –also einem Bereich wo hauptsächlich Farmer leben, ist der Wunsch nach volkstümlicher Musik, wie „Die Fischerin vom Bodensee“ im Vordergrund.

Es war schon Ihre 5. Tournee auf dem „schwarzen Kontinent“. Wie hat alles eigentlich angefangen?

Im Jahre 2006 lief im deutschen Fernsehen an einem Samstag ein Open Air Konzert, das nach Südafrika übertragen wurde. Es hat mich motiviert,  ein eigenes Angebot zu machen. Auf der Suche im Internet nach einer deutschsprachigen Zeitung in Südafrika, fand ich eine E-Mail Adresse, an die ich am selben Abend schrieb. Es war eine Adresse der „Südafrikanisch Deutschen Kulturgemeinschaft SADK“. Drei Tage später kam die Rückantwort aus Johannesburg. Das war der Anfang und die erste Tournee wurde für 2008 geplant. Der große Erfolg und die Begeisterung der Zuhörer war es, der mich motivierte, zu weiteren Konzertreisen in dieses wunderbare Land aufzubrechen. Seit dieser Zeit reise ich zusammen mit meiner Frau alle zwei Jahre auf den schwarzen Kontinent, um dort meine sozialen Aufgaben mit Freude zu erfüllen.

Seit der 3. Konzertreise unterstützen Sie mit den Einnahmen aus Ihren Auftritten ein kirchliches Waisenhaus. Wie kam es dazu?

Ein Vortrag, zu dem ich in die Klosteranlage Mariannhill an einem Samstag Nachmittag im Jahre 2010 eingeladen wurde, sollte der Beginn meines sozialen Projektes sein. Wir gingen zu Fuß zum Veranstaltungsort unter anderem an einen Zaun vorbei. Dort sah ich eine Vielzahl kleiner schwarzer Kinder mit großer Begeisterung Fußball spielen. Die Lebensfreude, die diese Kinder ausstrahlten, die leuchtenden Augen waren es, die mich zutiefst berührten.

Als ich erfuhr, dass es sich um Waisenkinder handelte und man mir von deren Schicksal erzählte, war mir bewusst, dass ich für diese Kinder etwas tun musste. So entstand meine Hilfe für das Waisenhaus St. Vincent, dessen Ziel es ist, den Kindern eine Zukunft zu geben. Die ist nur möglic,h wenn die Kinder eine Ausbildung haben. Es geht nicht darum, hier junge Menschen zu einem Hochschulstudium zu bringen, sondern ihnen soviel Grundbildung (Education) zu geben, damit sie einen Beruf finden.

Die berufliche Ausbildung in Südafrika ist jedoch mit unserer Ausbildung nicht zu vergleichen. Wichtig ist natürlich, dass es sich bei dieser finanziellen Unterstützung nicht um eine Eintagsfliege handelt, sondern dass die Unterstützung jährlich – und dies über viele Jahre – erfolgen muss. Nachhaltigkeit ist also gefordert. Ich sehe dies als mein Alterswerk an und werde mich bemühen, diesen Weg zu gehen solange mir Gott die Kraft dazu gibt.

Mein zweites soziales Projekt, das ich seit Jahren aus den kleinen Gagen meiner Konzerte finanziere, ist die Förderung und Unterstützung der Kinder der Berthold Scharfenberg Schule – Schule der Lebenshilfe Bamberg.

Welche musikalischen Projekte planen Sie 2017?

Für 2017 sind bisher über 50 Konzerte fest vereinbart. (Für 2018 jetzt schon mehr als 20!) Es gibt Konzerte in vielen Senioreneinrichtungen sowohl im Bamberger Umland wie auch z.B. in Landshut, Winterthur in der Schweiz bis hinauf nach Sömmerda hinter Erfurt oder Bad Langensalza, wo ich seit Jahren Konzerte gebe. Das jährlich letzte Konzert ist das Konzert zur Weihnachtsfeier des Seniorenzentrums in Kutzenberg am Heiligen Abend. In diesem Jahr freue ich mich auf 17 Weihnachtskonzerte.

Wer mein Projekt in Südafrika unterstützen will darf mir eine Spende auf das Spendenkonto:

„Waisenkinder St. Vincent“
IBAN: DE4975 0903 0000 4903 3130
BIC: GENODEF1MO5
Stichwort: Waisenkinder St. Vincent Südafrika

überweisen. Ich garantiere, dass von den Spenden „kein Cent“ für irgendwelche Verwaltungskosten verloren geht, sondern die Gelder den Kindern direkt zu Gute kommen.

Dieses Interview wurde geführt von Jutta Behr-Groh, Redakteurin des Fränkischen Tag Bamberg (infranken.de)

 

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